Hund Knabbert Möbel An – Was Kann Man Tun?
Knabbert und nagt Ihr Hund gerne an Möbelteilen, wie Tischbein, Sofa, Teppich, Gardine herum?
Das bringt einen zur Weißglut, nicht wahr? Manchmal sieht man diese Taten erst viel später, weil nicht jeder Hundebesitzer täglich sämtliche Möbelstücke kontrolliert.
Das Dilemma: um ein Fehlverhalten des Hundes zu korrigieren, müssen Sie den Hund auf frischer Tat ertappen, denn sonst kann er keine Verknüpfung herstellen. Daher müssen Sie andere Möglichkeiten finden, um das Knabbern abzugewöhnen.
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Ständiges Knabbern – 4 Ursachen & Tipps
Die Gründe und Motive für dieses Verhalten sind vielfältig. Daher ist es sehr wichtig, dass Sie sich überlegen, warum der Hund an Möbelteilen knabbern könnte. Wenn Sie die Ursachen dieses Verhaltens kennen, können Sie dem entgegenwirken und Abhilfe schaffen.
Der Hund ist im Zahnwechsel
Zwischen Welpenalter und Pubertät steht bei dem Hund der Zahnwechsel an.
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Ab dem vierten Monat fallen ihm die spitzen Welpenzähne aus. Meistens kommen Sie gar nicht dahinter, höchstens wenn Sie mal ein Zähnchen auf dem Teppich finden. Der Hund wechselt sein komplettes Welpen-Gebiss gegen die endgültigen Zähne aus. Der Zahnwechsel ist spätestens im sechsten Monat abgeschlossen.
In diesem Zeitraum hat der junge Hund ein großes Bedürfnis, seine Zähne irgendwie einzusetzen. Wie bei Kindern hat auch der Hund Schmerzen am Zahnfleisch, ist eventuell fiebrig oder empfindet ein ständiges Kribbeln an den Kiefergelenken. Bei diesen Missempfindungen hat der Vierbeiner ein großes Kau-Bedürfnis und knabbert an allem, was er finden kann. Insofern ist es ein ganz normales Hundeverhalten.
Was können Sie tun?
Um die Beschwerden des Hundes zu lindern, können Sie ein spezielles Zahnungsmittel benutzen, welches es mittlerweile auch für Hunde gibt. Reiben Sie ihm damit das Zahnfleisch etwas ein.
Weiterhin sollten Sie dem Hund etwas zu kauen geben, an dem er rumknabbern darf. Das können Kau-Knochen sowie Dörrfleisch (> Hier im Shop) sein oder auch Spielzeuge. Ein Ding der Selbstverständnis: spielen sie oft mit ihrem Liebling. Das lenkt ab und er wird ausgelastet. Außerdem festigt es die Bindung zwischen Ihnen, denn der junge Hund ist ja noch nicht so lange in seinem Zuhause.
Ist der Zahnwechsel vorbei, hört meistens auch das Knabbern auf.
Der Hund knabbert aus Langeweile
Normalerweise sollte ein Hund regelmäßig ausgelastet werden. Durch 2-3 Spaziergänge am Tag ist ihr Vierbeiner im Normalfall beschäftigt und sollte die übrige Zeit schlafen oder vor sich hin dösen.
Es gibt aber Situationen, in denen Sie das nicht leisten können. Sei es, weil Sie krank sind oder viel arbeiten müssen. In diesem Fall kann es sein, dass Ihr sich Hund langweilt und sich seine Beschäftigung selbst sucht. Das kann dann ebenso aussehen, dass der kleine (oder große) Racker die Möbelstücke anknabbert.
Was können Sie tun?
Wenn Sie das erkannt haben, sollten Sie den Hund etwas mehr beschäftigen. Es müssen ja nicht immer Spaziergänge sein. Beschäftigen Sie Ihren Hund geistig. Das können Sie auch zu Hause machen. Hier sind spannende Anregungen für das Spielen mit dem Hund…
Unkompliziert und wirksam:
- Nehmen Sie ein paar Leckerchen und lassen Ihren Hund dafür ein paar Kommandos ausführen.
- Oder Sie verstecken die Leckerchen und der Vierbeiner kann sie anschließend im Raum suchen.
- Machen Sie es ihm dabei nicht zu einfach – er soll ja sein Gehirn einschalten und ausgelastet werden.
- Manchmal ist es tatsächlich so, dass 15 Minuten Gehirnjogging einen 60-minütigen Spaziergang ersetzen kann.
Wenn Sie das auch nicht leisten können, sollten Sie über einen Gassi-Service nachdenken. Es gibt viele Menschen, die Spaß an der Hundeausführung haben und Ihren Liebling gerne für kleines Geld Gassi führen.
Der Hund hat Stress oder ist überfordert
Neben Langeweile gibt es ebenso den Grund der Überforderung des Hundes, die ihn zum Anknabbern der Wohnungseinrichtung treiben. Dieses Phänomen ist weitaus häufiger vorzufinden, als Sie glauben.
Vor allem bei vermeintlich sehr aktiven Hunden, wie beispielsweise Hütehunde oder Schäferhunde, kommt es sehr oft vor, dass die Halter es zu gut mit ihren Vierbeiner meinen.
Im Internet liest man sehr häufig, dass gerade Hunde bestimmter Rassen sehr viel gefordert bzw. gefördert werden müssen, damit sie zufrieden und ausgeglichen sind. Leider ist sehr oft das Gegenteil der Fall. Diese Hunde, die von einem Termin zum anderen hetzen – beispielsweise Agilität, Flyball, Man-Trailing usw. –werden oftmals immer gestresster. Wenn dann der Besitzer außerdem zu Hause im heimischen Garten noch stundenlang Bälle wirft, kommt der Hund nicht zu der Ruhe, die er eigentlich braucht.
Hunde benötigen tatsächlich mindestens 18 Stunden Schlaf am Tag.
Die restlichen 6 Stunden sollten mit Dösen, Spielen, Lernen und Spazierengehen verbracht werden. Wenn der Hund also den ganzen Tag gefordert wird und nicht die Ruhe bekommt, die er braucht, dann könnte der Hund zu gestresst von den Anforderungen sein. Als Folge davon sucht sich der Vierbeiner ein Ventil, um den Stress abzubauen und knabbert womöglich die Möbel an.
Was können Sie tun?
Sorgen Sie für mehr Ruhe in Ihrem Haushalt!
Pushen Sie den Hund nicht mehr auf und stellen vor allem das Bällewerfen ein. Machen Sie nur noch sehr ruhige Schnüffelspaziergänge oder Suchspiele. Zwingen Sie notfalls den Hund zum Schlafen, indem Sie ihn für ein paar Stunden auf seinem Platz liegen lassen. Für manche Vierbeiner hat sich hier eine Hundebox (> Hier im Shop) bewährt, sodass er nicht so viele Reize mitbekommt, die in Ihrem Haushalt vorhanden sind.
Für den Stressabbau eignen sich hier natürlich ebenso Kau-Knochen oder Hundespielzeug.
Hund kann nicht alleine sein
Wenn Ihr Hund nur dann Möbelteile anknabbert, wenn er alleine ist, dann haben Sie womöglich das alleine bleiben nicht korrekt aufgebaut. Lesen Sie hier, wie Sie Trennungsangst überwinden…
Unsere Empfehlung:
Sie sollten zunächst herausfinden, ob Ihr Hund nur sauer ist, dass er alleine bleiben muss oder tatsächlich richtig Angst hat. Dafür können Sie eine Kamera (Hier im Shop) installieren, mit deren Hilfe Sie das Verhalten Ihres Hundes aus der Ferne betrachten können.
In den meisten Fällen hat der Vierbeiner nur Langeweile oder ist unwirsch, weil Sie nicht da sind.
Dann können Sie den Hund ruhig beschäftigen, so dass er müde und ausgeglichen ist, wenn er alleine bleiben muss. Hat Ihr Hund allerdings richtiggehend Angst vor dem Alleinebleiben, müssen Sie das Problem anders angehen und gegebenenfalls einen guten Hundetrainer um Rat fragen.
Harmonisches Mensch-Hund Verhältnis (Online Kurs):