Hund Bettelt Um Aufmerksamkeit
Sie haben Feierabend, kommen nach Hause, gehen noch eine Runde Gassi mit dem Hund – und dann ist endlich Ruhe! Zumindestens wäre das wünschenswert. Aber da ist ja noch das Hündchen, das immer noch keine Ruhe gibt und penetrant um Aufmerksamkeit bettelt.
Es kratzt mit der Pfote an Ihrem Bein, stupst Sie an, macht Männchen und „bitte bitte“ mit den Pfoten und gibt einfach alles, um endlich beachtet zu werden. Manche Hunde springen am Besitzer hoch oder legen stereotype Verhaltensweisen, wie das Jagen des eigenen Schwanzes an den Tag.
Gebettel kann man sich doch nicht bieten lassen, oder?
Natürlich raffen Sie sich auf, spielen mit Ihrem Schatz ein wenig Ball und anschließend darf der Gute bequem auf Ihrem Schoß liegen – er hat also bekommen, was er sich erbettelt hat. Was tut man nicht alles für den Liebling.
Nun – oft, zu viel!
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Betteln um Aufmerksamkeit nachvollziehen
Achtung: selbstverständlich hat der Hund nach Ihrem Feierabend Aufmerksamkeit verdient. Schließlich war er einige Stunden alleine in der Wohnung. Das liebt kaum ein Hund. Dementsprechend ist die Freude groß, wenn der Besitzer wieder zu Hause ist. ABER – Sie bestimmen das Spiel und Sie bestimmen, wann gespielt wird.
Wissenswert: Betteln am Tisch abgewöhnen – die Lösung…
Sie sollten und können sich nicht von Ihrem Hund manipulieren lassen.
Warum? Ganz einfach: Ihr Status als Rudelführer steht auf dem Spiel. Der Hund lernt Ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten einzuordnen. Wenn jedes einzelne Betteln um Aufmerksamkeit belohnt wird, läuft der Hund Ihnen den Rang ab und noch mehr Chaos sowie Ungehorsam ist vorprogrammiert.
Die gute Nachricht:
Das Bettelverhalten ist erlernt, es kann umgelernt werden.
Nur wie? Hier sind unsere Tipps und Anregungen…
Konsequenz von Anfang an
Am günstigsten ist es natürlich wenn Sie Ihren Hund von Anfang an konsequent erziehen.
So wird er derart schlechte Manieren gar nicht erst an den Tag legen. Schon der Welpe sollte lernen, dass er NICHT gestreichelt wird, wenn er an Ihnen hochspringt. Manch einer mag denken “man muss doch ein Herz aus Stein haben, um diesen Augen zu widerstehen“. Nein, muss man nicht, nur ein wenig Hundeverstand ist gefragt.
Ein Hund muss wissen, wo er steht. Manipuliert er Sie, weiß er das nicht. Im Wolfsrudel gibt es auch ein Alphatier und dieser hat das unumstrittene Sagen und wird nicht manipuliert. Im Hunde-Menschen Rudel sind SIE der Chef. Seien Sie sich dessen bewusst und auch Ihrer Verantwortung diesbezüglich.
Der Hund braucht Zuneigung und Aufmerksamkeit, aber auch klare Grenzen. Und diese Zuneigung und Aufmerksamkeit geben Sie ihm, wenn Sie das möchten. Allerdings: vergessen Sie nicht, dass der Hund tatsächlich einen Anspruch auf Ihre Zuneigung hat.
Zuneigung und Aufmerksamkeit ist wichtig für den Hund, aber auf Ihre Initiative hin.
Grunderziehung gegen Betteln
Um unerwünschten Verhaltensweisen vorzubeugen, sollte ein Hund eine gute Grunderziehung haben und Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „bei Fuss“ beherrschen. Dem Hund dies konsequent beizubringen, zeigt ihm, wo er steht und macht den Umgang mit dem Hund leichter. Lassen Sie den Hund zunächst stets „Sitz“ machen, bevor Sie ihn zum Beispiel streicheln oder bevor er sein Futter bekommt. So lernt er, wo er steht und dass er belohnt wird für etwas, was er gut macht.
Erziehung ist alles! Wer im Welpenalter Geduld investiert, kann später die Früchte seiner Arbeit ernten.
Warum benimmt sich der Hund so fordernd?
Für das Verhalten des Hundes gibt es viele instinktbasierte Gründe…
Bettelt er ständig um Aufmerksamkeit, liegt, wie oben erwähnt möglicherweise der Fehler schon in der Grunderziehung. Vielleicht ist der Hund aber auch unterfordert und gelangweilt, nicht ausgelastet? Irgendwo muss auch der Vierbeiner mit seiner Energie hin und diese in adäquate Bahnen zu lenken, ist die Aufgabe des Besitzers. Sei es mit Spielen, Spazierengehen, Hundesport, was auch immer.
Wichtig: Beschäftigung (Spannung, Spiel, Spaß) braucht ein jeder Hund, sonst ist das Betteln nach Aufmerksamkeit mehr als verständlich. Hier sind 5 Hundesport Ideen gegen Langeweile…
Vielleicht ist der Hund auch gestresst oder hat Angst, weil er sich zum Beispiel davor fürchtet, alleine zu Hause zu bleiben. Auch aus Trennungsangst kann ein Hund auf sich aufmerksam machen. Ist dies der Fall, sollten Sie entsprechende Gegenmaßnahmen treffen.
Bieten Sie Ihrem Hund Alternativen
Soll der Hund etwas nicht machen, muss er aber auch wissen, was er machen darf.
Belohnen Sie ihn, wenn er sich brav auf seinen Platz legt, um zu schlafen und die Couch missachtet.
Ein Hund braucht klare Regeln und diese müssen Sie ihm erklären. Dies geht nicht vorrangig durch das Tadeln von fehlerhaften Verhaltensweisen, sondern über Lob und Bestätigung, wenn er etwas richtig macht. Zerfetzt er die Zeitung und schaut Sie dabei, um eine Reaktion bettelnd, an, geben Sie ihm stattdessen sein Spielzeug. Mit dem darf er toben. Tut er dies, wird er belohnt.
Artikeltipp: 5 Spannende Suchspiel-Ideen…
Schaffen Sie Alternativen, um dem Hund zu zeigen, wie er sich abreagieren kann.
Beschäftigen Sie Ihren Hund
Ein gelangweilter Hund wird dazu neigen, permanent Aufmerksamkeit einzufordern.
Damit das Tier nicht auf dumme Gedanken kommt, sollte es genügend Abwechslung und Bewegung haben. Egal, was Sie tun, ob lustige Spiele, dem Guten Kunststückchen beibringen, lange Spaziergänge, Mitlaufen am Pferd, Radtouren mit ihm machen, was auch immer.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ausgelastet ist!
Das Fazit: ein gut erzogener und ausgelasteter Hund, der keine Zweifel an der Rangordnung des Rudels hat, ist ein wunderbarer Partner, der nicht um Aufmerksamkeit zu betteln braucht!