Hund Hört Nicht Auf Seinen Namen
Was kann so schwierig für einen Hund sein, einfach auf seinen Namen zu hören, wenn er gerufen wird? Gute Frage.
Stellen Sie sich am besten zunächst selbst folgende Fragen…
- Hat der Hund im Moment des Rufens vielleicht zu viel Ablenkung?
- Wird sein Name zu undeutlich oder unterschiedlich intoniert ausgesprochen?
- Bekommt er bei positiver Reaktion keine Bestätigung vom Menschen?
Es gibt hier aber noch mehr zu beachten, steigen wir also tiefer ein…
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Warum hört der nicht auf mich?
Vom eigenen Hund ignoriert und links liegen gelassen zu werden nerv gewaltigt: da steht er im Wald, der Hundebesitzer, und ruft ebenso verzweifelt wie erfolglos „Bello, Bello, Bello, Bello, Bello“… Jedoch kein „Bello“ kommt oder reagiert. Vielleicht hört der Gute sowieso nicht, er könnte ja taub sein. Extrem unwahrscheinlich ist dieser Fall. Mag er den Menschen nicht? Auch nicht wirklich realistisch. Oder er hat einfach nicht gelernt, zu gehorchen. Eventuell ist er überfordert bzw. irritiert. Möglich wäre dies schon eher.
Artikeltipp: Hund kommt beim Rufen nicht – was tun?
Eine andere Variante ist, dass er schlicht seinen Namen nicht kennt bzw. erkennt. Vielleicht denkt er, er heißt „Lass das“, weil Sie dies zum Beispiel ständig zu ihm sagen. Nein, Scherz beiseite, ein Hund muss seinen Namen lernen, genau wie alles andere im Leben auch. Und erst, wenn er weiß, wie er heißt, kann er auch auf eben diesen Namen hören.
Woher kommt die Verwirrung um den Namen?
Bedenken Sie: der Name des Hundes wird oft in vielen verschiedenen Zusammenhängen und Situationen erwähnt. Manchmal, weil der Hund kommen soll, wenn er gerufen wird. Ein anderes Mal, weil er etwas unterlassen soll und beim dritten Mal soll er Sie anschauen oder einen lustigen Trick vorführen. Nun, woher weiß der Hund denn, welcher von den vielen Worten sein Name ist?
Die Antwort ist, vermutlich weiß er es nicht.
Merke: erst einmal muss der Hund seinen Namen kennen, bevor er auf ihn hören kann!
Wie gewöhnen Sie den Hund an seinen Namen?
Eine einfache Übung ist es, immer wenn der Hund zu Ihnen schaut, deutlich seinen Namen zu sagen und ihm ein Leckerli oder ein bestätigendes JAAA zu geben (siehe Stop Kommando beibringen). Diese Prozedur sollten Sie zu Übungszwecken einfach so häufig wie möglich am Tag wiederholen. Sie können locker fünf Trainingseinheiten mit zehn Versuchen pro Tag durchführen oder auch zehn Trainingseinheiten mit fünf Versuchen.
Dann beobachten Sie Ihren Hund:
- Warten Sie, bis der kleine König Ihres Herzens wegschaut
- Dann sagen Sie wieder verständlich seinen Namen
- Schaut der Hund nun fragend zu Ihnen, hat er es verstanden.
Aber das ist noch nicht alles…
Schließlich soll der Hund auch draußen in freier Umgebung auf seinen Namen reagieren. Richtig?
Lesenswert: Jagdtrieb beim Hund – Was ist zu beachten…
Das könnte zu Anfang schwieriger werden. Möglicherweise lässt sich der Hund leicht ablenken. Dann heißt es „Übung macht den Meister“.
Sie müssen also auch in Situationen mit Ablenkungen immer wieder am Ball bleiben und die Schwierigkeitsstufen langsam steigern, so dass Ihr Hund langsam und Stück für Stück lernt, auch unter Ablenkung auf seinen Namen zu hören.
Mit einer Leckerei und etwas Geduld wird Ihr bester Freund bald seinen Namen kennen!
Namenstraining für Fortgeschrittene
Hört der Hund schon gut (soll heißen meistens tut er es) auf seinen Namen, gibt es noch eine weitere Übung, um das Gelernte zu stabilisieren. Mit dieser Übung schaffen Sie zudem eine Grundlage für das Rückruftraining.
- Wenn der Hund bei Ihnen ist, werfen Sie ein Leckerchen. Wahrscheinlich wird der Hund diesem hinterher laufen. Sie hingegen bewegen sich so ca. 2-3 Schritte in die entgegengesetzte Richtung.
- Warten Sie, bis der Hund die Leckerei vertilgt hat. Anschließend rufen Sie freundlich seinen Namen. Falls der Hund sich umdreht und zu Ihnen kommt, loben Sie ihn überschwänglich.
- Die Steigerung dieser Übung besteht darin an verschiedenen Orten zu üben; Orte an denen mehr und mehr Ablenkung vorhanden ist und Sie sich weiter von dem Hund zu entfernen.
Hinweis: gehen Sie jedoch nur so weit, wie der Hund gut mitmachen kann. Diese Übungen sollen positiv besetzt sein und Ihnen aber auch dem Hund gleichermaßen viel Freude machen. Entdecken Sie hier die Grundlagen für das Klickertraining mit Hunden…
Namenstraining auf Entfernung ist die beste Grundlage zum Rückruftraining.
Eklatante Fehler vermeiden
Wichtig: der Name des Hundes darf nicht negativ belegt sein.
Wenn Sie stets den Namen des Hundes erwähnen, wenn Sie mit ihm schimpfen, ist es kein Wunder, dass der Hund nicht auf seinen Namen hören will. Der Name muss positiv besetzt sein! Darum auch das Training mit viel Lob und Leckereien.
Auch ist es nicht sinnvoll den Namen ständig zu sagen…
Der Hund stellt seine Ohren dann einfach auf Durchgang. Sagen Sie den Namen wirklich nur, wenn Sie den Hund ansprechen möchten – also wenn eine Reaktion des Hundes erwünscht ist. Das gilt auch für Gespräche mit anderen Menschen. Erzählen Sie jemanden etwas in Anwesenheit Ihres Hundes, nennen Sie NICHT ständig seinen Namen. Der Hund hört mit und misst seinem Namen dann keine Bedeutung mehr zu.
Artikel: Richtig spielen mit dem Hund (Videos)…
Ein beliebter und eklatanter Fehler bei Neulingen ist folgender: so sollte der Hundename nicht im Dauerfeuer repetiert werden, wenn der Hund nicht auf seinen Namen hört…
Es bringt wenig, dass Rufen mehrmals zu wiederholen. Rufen Sie ununterbrochen, lernt der Vierbeiner nur, dass sein Name keine Bedeutung hat und dass er zudem nicht zu hören braucht, sondern ganz getrost das weitermachen kann, was er gerade tut. Der Name und Ihre Anweisung werden bedeutungslos für ihn.
Wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Hund seinen Namen kennt, wiederholen Sie ihn nicht ständig. Hört er nicht, gehen Sie einfach weg. Dann hat der kleine Lümmel einfach Pech gehabt. Das wird er schnell lernen! Aller Voraussicht nach wird er beim nächsten Mal schneller reagieren. Denn er möchte nicht alleine irgendwo sein. Zudem möchte er sein tolles Leckerli bekommen.
Fazit beim Hundenamen lernen
Hunde sind intelligente Tiere. Sie lernen häufig leicht und gerne.
Ergänzendes und Zusammenfassendes im Video:
Ihren Namen werden sie wahrscheinlich innerhalb weniger Tage zu verstehen lernen. Wichtig ist, dass Sie geduldig und freundlich vorgehen und das gesamte Training in einer entspannten und wohlwollenden Atmosphäre stattfindet. Erzwingen Sie nichts, beachten Sie die begrenzte Aufnahmefähigkeit des Tieres und bleiben Sie nachsichtig. Schlussendlich wollen Sie mit Ihrem Hund ein eingespieltes Team werden!
Mit Ruhe und Geduld wird Ihnen das gelingen.