Labrador Beißen Abgewöhnen

Was tun, wenn mein Labrador beißt? Kann man ihm das abgewöhnen?

Kaum etwas wird so falsch verstanden wie das „Beißen“. Wohlgemerkt, aggressives Beißen, ob als Angriff oder Abwehr, kann man nicht falsch verstehen, aber das wird bei Ihrem Labrador kaum vorkommen…

labrador beißen abgewöhnen

Da Labrador Retriever einen sehr ausgeprägten „Familiensinn“ haben, werde sie ihren Menschen und auch Fremden niemals Schaden zufügen wollen. Die meisten „Beißereien“ basieren schlichtweg auf Missverständnissen – und das gilt für alle gesunden Hunde.

Auch hier sind – wie in jedem Bereich des Zusammenlebens zwischen Ihnen und Ihrem Liebling – zwei Dinge unerlässlich: Bestimmtheit und Konsequenz.

Machen Sie sich immer wieder klar, dass Sie und nur Sie der Rudelführer sind. Besser noch: Diese Rolle wird zu einer Selbstverständlichkeit für Sie.

Unverstandene Zärtlichkeit

Wenn Ihr Labrador Ihre Hand ins Maul nimmt und sogar anfängt, leicht auf Ihrer Hand und den Fingern zu kauen, dann ist das kein Beißen – es ist pure Zärtlichkeit. Natürlich kann das gerade bei einem jungen Hund mit seinen spitzen Zähnchen mal zwicken, aber das verzeiht man den Braunaugen doch gerne.

Tatsächlich ist wie bei Kindern, auch ein Labrador muss viel lernen – und Kinder bleiben die Hunde irgendwie die meiste Zeit Ihres Lebens. Hier ist eine etwas längere (45 Min.) Doku zum Thema Missverständnisse zwischen Hund und Mensch:

Beißen nicht falsch interpretieren…

Sie sollten es also nicht ablehnen, wenn Ihr Hund Ihre Hand oder auch im Übermut den Arm ins Maul nimmt, ihr Labrador beißt nicht im eigentlichen Sinne, sondern er zeigt Ihnen, wie gern er sie hat.

Viele Menschen glauben, dass das Abschlecken die größte Form der Zärtlichkeit bei Hunden ist – weit gefehlt. Lecken ist eine Art Unterwürfigkeit oder hat – zwischen Rüde und Hündin – sexuelle Hintergründe. Wahre Zärtlichkeit drückt Ihr Labrador durch zartes Knabbern aus, und das müssen Sie verstehen.

Tipp: die richtige Labrador Welpen Erziehung…

Was wenn der Labrador wirklich beißt?

Nun, wie bei allem, was das Miteinander von Hund und Mensch betrifft, muss es auch hier Grenzen geben – und die müssen Sie ihrem Labrador so früh wie möglich aufzeigen…

Aber auch das ist ganz einfach, wenn Sie konsequent sind. Haben Sie sich schon einmal ein Rudel Hunde, Wölfe oder Füchse angesehen und beobachtet, wie sie miteinander spielen? Interessant und lehrreich wird es dann, wenn das Spiel wirklich heftig wird.

Die Reaktionen der ranghöheren Tiere zeigen Ihnen, was auch Ihr Labrador versteht. Da gibt es dann schnell eine Pfote auf die Nase, wenn es heftiger wird auch schon mal einen Zwicker. Dies ist jedoch nicht überzubewerten, da es sich nicht um einern ernsten Kampf handelt. Das ist ganz einfach die Sprache aller Vierbeiner, die letztendlich vom Wolf abstammen.

Gute Beobachtungsgabe ist gefragt

Versuchen Sie, Ihren Labrador zu „lesen“, wann das Knabbern von Zärtlichkeit in Übermut umspringt. Machen wir es einfach: Ihr Spitzbube hat gerade Ihre Hand ins Maul genommen und drückt heftiger zu als sonst – ihr Labrador beißt.

Je früher Sie da reagieren, umso leichter haben Sie es hinterher – was eigentlich in allen Bereichen der (Hunde-)Erziehung gilt.

Und so gehts:

Genau zu dem Zeitpunkt, wo das zärtliche Knabbern heftiger wird, sagen Sie laut und deutlich „Nein“ und „Aus“. Im selben Moment nehmen Sie eine Hand und fassen von oben zwischen die Zähne, Daumen auf einer Seite, die anderen Finger auf die andere, sodass die Handinnenfläche auf seiner Nase liegt…

  1. Dabei ziehen Sie die Lefzen mit, zwischen Ihre Finger und dem Gebiss Ihres Labradors.
  2. Üben Sie dabei leichten Druck aus und bedenken Sie wie immer bei „ernsten“ Kommandos: Lachen oder lächeln müssen Sie sich verkneifen, sonst nimmt Ihr Labrador Sie nicht ernst.
  3. Hat er Sie dann aus seinem „Klammergriff“ entlassen, dürfen Sie ihn natürlich loben.

Aggression abbauen & Beißen vorbeugen

Ein mental und physisch gesunder Hund wird niemals aggressiv werden, wenn es keine ernste Bedrohung für ihn oder seine Menschen gibt. Denken Sie immer daran: Sie sind der Rudelführer und Sie bestimmen letztendlich, ob und wann Aggression auftreten darf – im Normalfall niemals.

Erfahren Sie hier 5 wertvolle Tipps zur Leinenführigkeit…

Sollte Ihr Labrador dennoch eine außergewöhnliche Aggression zeigen, etwa wenn ein anderer Hund sein Revier betritt oder gefährdet, dann müssen Sie reagieren – wobei vorbeugen das beste Heilmittel ist…

Das Revier erstreckt sich im Normalfall auf die Wohnung oder das Haus mit Garten und allem drumherum. Machen Sie es doch ganz einfach von Anfang an richtig und laden Sie immer wieder andere Menschen mit Hunden ein, Sie in diesem Revier zu besuchen.

Beginnen Sie damit, wenn Ihr Labrador noch ein Welpe ist, dann wird es normalerweise nie Probleme geben, so lange kein anderer Hund Ihren Liebling „schräg anschaut“ oder auf andere Art Druck oder Dominanz ausübt.

Sollte es dennoch vorkommen, dass Ihr Schützling Aggressionen zeigt, dann können Sie nur zwei Dinge machen:

Entweder sich dem vermeintlichen Aggressor stellen oder ihm aus dem Weg gehen. Die zweite Möglichkeit ist die einfachere und immer zu empfehlen. Sich dem Aggressor zu stellen könnte problematisch werden. Hier sollten Sie eventuell auf die Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers zurückgreifen.

Unser TIPP: Wenn Sie Ihren Labrador Retriever schnell und effektiv erziehen wollen, schließen Sie sich Conny’s Online Hundeschule an. Hier finden Sie eine komplette Trainingsanleitung für überzeugende Resultate.

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Schnappen, Zwicken und Beißen gehört nicht unbedingt zu den Verhaltensweisen, die ein erwachsener Hund seinem Menschen (oder anderen Menschen) gegenüber aufzeigen sollte. Natürlich ist es immer besser Fehlverhalten bereits im Welpenalter aus der Welt zu schaffen. Folgender Beitrag geht darauf ein, warum erwachsene Hunde beißen und wie Sie einem erwachsenem Hund das Beißen abgewöhnen können.

Wissenswert: Hund Anspringen abgewöhnen – so gehts!

Gründe warum Hunde beißen

Ihr Labrado hat zugebissen oder schnappt plötzlich nach Ihnen?

Eine Patentlösung, die für ALLE Hunde funktioniert, gibt es nicht – jeder Vierbeiner ist anders.

Allgemein beißt ein Hund nicht einfach ohne Grund – meistens ist er davor schon gereizt, nur wir merken es nicht immer. Folgende Punkte könnten ein aggressives Verhalten verursachen und bestärken:

  1. Stress

Wenn der Hund bereits gestresst ist, könnten ihn schon Kleinigkeiten sehr belasten. Das könnte dazu führen, dass er eher zubeißt. Stress könnte davon kommen, dass er unter einer Belastung leidet zum Beispiel, wenn er sich nicht entscheiden kann wie er ein Problem löst. Kommt jetzt eine kleine Bedrohung, reagiert er schnell aggressiv.

  1. Schmerzen

Ein weiterer erheblicher Stressfaktor sind Schmerzen. Wenn der Hund Schmerzen erleidet befindet er sich ständig in einem Stresszustand. Falls Ihr Hund aggressiver wirkt, könnte es sich um eine Erkrankung handeln und ein Besuch beim Tierarzt wäre hier ratsam.

  1. Konkurrenz

Bei der Anwesenheit von anderen Hunden reagieren einige Vierbeiner auch etwas gereizter, da sie ihr Revier und ihren Halter verteidigen wollen. Dieses Verhalten ist sowohl im Welpenalter als auch bei ausgewachsenen Hunden zu beobachten; reines Instinktverhalten also.

  1. Frust

Wenn dem Hund sein Futter weggenommen wird, oder er nicht mit dem Hund von gegenüber spielen darf, dann ist das zum Teil sehr frustrierend für ihn. Dies könnte auch zu einem aggressiveren Verhalten führen.

Übrigens: Hier ist unser Portrait der beliebten Hunde Gesundheitsbibel…

Aggressionen & Beißabsichten antizipieren

Um das Beißen früh genug zu verhindern muss man darauf achten wie der Hund sich mitteilt.

Er beißt normalerweise nicht ohne Grund und ohne Vorwarnung. Menschen bemerken aber erst beim Knurren, dass etwas nicht richtig läuft – da ist es aber meistens schon zu spät. Durch Erkennen und Deuten von Stresssymptomen, könnte aggressives Verhalten abgeschwächt werden und ein Biss vermieden werden.

Stresssymptome beim Hund:

  • Erweiterte Pupillen

  • Angespannte Muskulatur, erstarren
  • Angespannte Zunge

  • Flache und schnelle Atmung

  • Aufgerichtete Rückenhaare

  • Verstärkter oder veränderter Speichelfluss

  • Harter/Starrer Blick – weit aufgerissene Augen, auf einen Punkt fixiert

  • Gerade Wirbelsäule

  • Fluchtverhalten

  • Schneller Herzschlag

Meistens kündigt sich so ein Verhalten schon zum Beispiel durch die Stresssymptome an. Wenn diese Symptome wahrgenommen werden, sollten Sie darauf achten, dass ihr Hund nicht mehr gestresst ist und nicht zubeißt.

Erfahren Sie hier wertvolle Labrador Trainingstipps…

Falls Sie sich nicht sicher sind, was Sie bei solchen Situationen tun sollten, oder die Stresssymptome nicht erkennen, können Sie sich an einen Experten für Hundeverhalten wenden. Wichtig ist es seinen Hund zu verstehen, so kann man aggressives Verhalten vorbeugen.

Hund beißt direkt & unvermittelt

Ein erwachsener Hund, der schnappt, zwickt oder sogar schon zugebissen hat, stellt ein Risiko dar.

Wenn Sie einen aggressiven Hund haben, der eventuell schon zugebissen hat, sollten Sie in der Öffentlichkeit zu einem Maulkorb greifen und den Vierbeiner zum Beispiel mit einem robusten Hundehalsband aus Leder immer angeleint lassen.

Nach einem Biss sollten Sie sich von einem professionellen Hundetrainer beraten lassen. Beim weiteren Training ist es wichtig zu lernen, wie man aggressives Verhalten nicht eskalieren lässt und wie der Hund sich sicher fühlen kann.

Falls Ihr Hund einen Menschen gebissen hat und er danach zum Arzt musste, wird der Biss gemeldet. Je nach Sachlage könnte dann ein Wesenstest für den Vierbeiner anstehen.

Hund knurrt und macht sich „steif“

Ein Hund fängt meistens an zu knurren, wenn er sich bedroht fühlt. So zeigt er ein Warnsignal, deswegen sollte man ihn nicht schimpfen oder bestrafen. Denn das könnte zu viel Stress führen und er könnte nächstes Mal einfach nicht mehr knurren, sondern gleich zubeißen. Das sollte man vermeiden. Am einfachsten ist es mit dem knurrenden Hund einfach wegzugehen und Abstand zu gewinnen.

Hund schnappt plötzlich

Wenn der Hund plötzlich zuschnappt, sollten Sie ruhig weggehen und ihn ignorieren. So könnte er lernen, dass das Verhalten nicht akzeptabel ist. Will der Hund durch das Schnappen auf seine Schmerzen aufmerksam machen, sollen Sie einen Tierarzt aufsuchen!

Artikeltipp: dem Labrador Kommandos beibringen…

Labrador das Beißen abgewöhnen

Wichtig ist, dass Sie Stresssymptome erkennen und merken wenn es Ihrem Hund nicht gut geht. Am besten ist es, wenn Sie die Auslöser für den Stress feststellen. So können Sie mit Ihrem Vierbeiner an solchen Situationen und seinem Verhalten arbeiten. Das Ziel von dem Training sollte sein, dass der Hund eine andere Strategie für den Umgang mit Bedrohungen findet und nicht mehr zubeißt.

Aggressionen (Beißen, Knurren etc.) bei erwachsenen Hunden Videotipps:

Schnelles Handeln auch ohne Absicht des Hundes ist Pflicht: falls der Vierbeiner Sie aus Versehen beißt, sollten Sie schnell und laut ihre Schmerzen ausrufen um ihm zu zeigen, dass das kein gutes Verhalten ist. Des Weiteren können Sie Folgendes beachten und anwenden:

  • Zeigen Sie ihrem Hund, dass aggressives Verhalten keinen Erfolg hat, indem Sie einfach weggehen.

  • Machen Sie ihm klar, dass manche Situationen keine Gefahr darstellen

  • Belohnen Sie den Hund, wenn er in bestimmten Situationen ruhig bleibt, indem Sie ein paar Schritte von der Situation weggehen und ihm ein Leckerli geben.

  • Geht er das nächste Mal von selbst weg von so einer Situation, dann belohnen Sie ihn wieder! So lern er einfach wegzugehen, wenn er sich unwohl fühlt.

  • Überfordern Sie den Hund nicht mit dem Verhaltenstraining, sonst könnte sich das negativ auswirken.

  • Gewöhnen Sie ihn langsam an die neuen Methoden damit er nicht überfordert wird.

  • Wiederholtes Üben hat den besten Effekt.

So könnte man erreichen, dass der Hund in einer für ihn bedrohlichen Situation, nächstes Mal einfach weggeht – und nicht zubeißt. Dabei kann er sich den Stress ersparen und zeigt weniger aggressives Verhalten.

Fazit zum Beißen

Ein erwachsener Hund beißt nicht ohne Grund – erkennen Sie Stresssymptome frühzeitig und machen Sie etwas dagegen. Trainieren Sie den Vierbeiner so, dass er ruhiger auf für ihn bedrohliche Situationen reagiert. Lösen Sie in ihm Vertrauen aus, indem sie eine klare Linie fahren, inkl. stabile Muster für den Tagesablauf sowie unmissverständliche Führung – Rudelführer sind und bleiben SIE!

Wir empfehlen:

Beim Thema Harmonie und „Beißen Abgewöhnen“ ist keiner so gut wie Connys Hundeschule…

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